Pilgern

Gehmeditation

Gehmeditation ist eine Achtsamkeitspraxis, die in der bewusste Aufmerksamkeit einen Schritt vor den anderen setzt. Das meditative Gehen, das Schritt für Schritt zur inneren Ruhe und zum eigenen Ankerpunkt zurückführt. Ein effektives Training zur tiefen Entspannung und zur Aktivierung der sinnlichen Wahrnehmung.

Ankommen im Jetzt

Alles, was wir denken, fühlen und tun, wirkt auf unsere Vorfahren und die künftigen Generationen. Es hallt im gesamten Kosmos wider und hinterlässt seine Spuren.

Je fokussierter die innere Haltung der Achtsamkeit ausgerichtet und vertieft ist, umso klarer und reinen ist die Ausstrahlung der Gedanken, Gefühle und Handlungen. Dieser bedeutende Aspekt kann wunderbar in der Praxis der Gehmeditation kultiviert werden.

Gehmeditation ist eine Praxis der Achtsamkeit, eine innere Haltung, in der die bewusste Entscheidung die Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu halten, umgesetzt wird. Wenn Körper, Atem und Geist in der schrittweisen und achtsamen Bewegung miteinander verschmelzen entsteht ein tiefer Zustand in der Gegenwärtigkeit. Jeder Teil der Bewegung wird zu einem eindrücklichen Moment in einer klaren Bewusstheit. Der fortwährende Prozess der Bewegung ohne Anfang und Ende führt ins Ankommen im gegenwärtigen Augenblick. Entstehen und Vergehen bilden einen Kreislauf, der sich trifft, sich trennt und sich wiedervereint.

If we practice walking meditation for even a few days,
we will undergo a deep transformation and learn how to enjoy peace in each moment.
We smile, and countless beings throughout the cosmos smile back at us ―our peace is so deep.

Thich Nhat Hanh

Im Zentrum des Seins

Das achtsame Gehen fördert durch die Intension, das innere Streben im Zentrum des Seins anzukommen und dort zu verweilen. Verweilen im vollkommenen Einklang mit der universellen Urenergie, im nondualen Bereich

In der heutigen Weltanschauung nimmt sich der Mensch, den Körper und Geist, als von der Welt getrennte Einheit wahr. Der Mensch ist das Subjekt, der mit Objekten interagiert und dem Angenehmes und Unangenehmes widerfährt. Als Erlebender ist er getrennt von den vielfältigen Ereignissen.

In der östlichen Anschauung ist der Mensch ein Teil des Ganzen. Die Dualität zwischen Subjekt und Objekt ist Illusion, ebenso die Dualität zwischen Gut und Böse, Freud und Leid. Denn Gegensätze bedingen sich, stehen in einer engen Verbindung miteinander und müssen sich nicht ausschliessen.

Als Erlebender ist der Mensch nicht getrennt von seinen Erfahrungen. So wird die Schritt für Schritterfahrung des Gehens aus dem Aspekt des angekommen Seins zur meditativen Praxis im gegenwärtigen Augenblick.

Gehe so, als würdest du die Erde mit deinen Füßen küssen.

Thich Nhat Hanh
Gehmeditation

Naomi King Yogalehrerin Meditationslehrerin und Achtsamkeitscoach
Naomi King

Der erste Schritt mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit beginnt mit der inneren, fokussierten Ausrichtung: «Niemand kann die Brücke bauen, auf der ich über den Fluss des Lebens schreite, niemand ausser ich selbst.»