Yoga für Anfänger

Was ist Yoga?

Yoga - im Zustand des äusseren und inneren Gleichgewichts in Gelassenheit stabil verweilen. Dieser klare Zustand wird durch die verschiedenen Aspekte der Achtsamkeit im Yoga angestrebt.

Yoga - im Zustand des äusseren und inneren Gleichgewichts

Die Yogaphilosophie im ursprünglichen Sinn beschreibt das bewusste Gehen des Yogaweges als Lebensphilosophie. Die Schulung der aufmerksamen Achtsamkeit und der klaren Wachheit befähigt den tieferen Sinn des menschlichen Daseins zu erkennen.

Im Yoga wird zunächst ein innerer Zustand angestrebt, indem die Aktivitäten des Geistes zur Ruhe kommen. Die Beruhigung, Stabilisierung und Klarheit des Geistes steht im Zentrum, um frei von äusseren und inneren Bedingungen zu sein. Ein Zustand, indem die Wellen der Gedanken, Gefühle und Emotionen zur Ruhe kommen und der Geist bewusst durch eine vertiefte Konzentration in die innere Versenkung geführt wird. Dabei spielt es keine Rolle wie hoch die Wogen des Lebens schlagen.

Definition: Was ist Yoga?

Yoga ist eine Übungspraxis mit unterschiedlichen Techniken und Übungen, die helfen diesen inneren Zustand des vollkommenen Gleichgewichts zu erreichen. Die Fähigkeit sich innerlich bewusster auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen wird in Form der verschiedenen Techniken geübt, umgesetzt und vertieft.

Die Basis einer umfassenden Yogapraxis besteht aus einer Reihe von körperlichen und geistigen Übungen. Im traditionellen Yoga wird auf ein Zusammenspiel von Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atemreinigungs- und -lenkungsübungen), Konzentrations- und Visualisationsübungen und Meditation geachtet. Durch dieses Zusammenspiel wird eine Wirkung auf das feinstoffliche Energiesystem und das Bewusstsein herbeigeführt.

Im Mittelpunkt jeder traditionellen Yogapraxis steht die Verwirklichung der innewohnenden Natur. Dieser Urnatur nähert man sich durch die Ausführung der verschiedenen Yogatechniken, der Selbstbeobachtung und Selbstdiziplin, die als Geistestraining bezeichnet wird, an.

Wer Yoga übt entfernt das Unkraut, damit der Garten gedeihen und blühen kann.

Welche Yoga Stile gibt es?

Es gibt viele verschiedene Yogastile, zu den gängigsten gehören Ashtanga Yoga, Hatha Yoga, Iyengar Yoga und Vinyasa Yoga. Auf die unterschiedlichen Stile gehen wir hier ein.

Es gibt noch viele weitere Varianten, von denen jede ihre eigenen Vorteile bietet; diese vier Stile gehören jedoch zu den am weitesten verbreiteten. Bei so vielen verschiedenen Möglichkeiten ist es einfach, eine Yogaart zu finden, die am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihrem Lebensstil passt.

Ursprung: Tibetischer Yoga – der Yoga aus dem Schneeland

Der tibetische Yoga hat seine Wurzeln als eine der ältesten Bewegungslehren in der traditionellen Philosophie und der tibetischen Medizin. Schon vor mehreren tausenden Jahren, fernab von jeglicher medizinischer Versorgung, praktizierten Meister und Schüler im tibetischen Gebirge Yoga, um Körper und Geist gesund zu erhalten.

Ursprung

In der Hauptstadt Lhasa am Fusse des Potala, der ehemaligen Winterresidenz des Dalai Lamas, liegt auf einer kleinen geschützten Insel der geheimnisvolle Tempel Lukhang. Im 17. Jahrhundert schmückten unbekannte Künstler die Wände der Kapelle mit mystischen Wandbildern. Seitdem weisen die farbenprächtigen Gemälde in einer bildhaften Sprache ausgewählten Yogis den Weg des Yogas mit all seinen Facetten.

Die alte farbenprächtig dargestellte Lehre wurde bis in die moderne Zeit vorwiegend mündlich vom Meister zum Schüler weitergegeben. Erst seit kurzer Zeit werden die bis anhin geheimgehaltenen Yogatechniken in einer vereinfachten Form allen Menschen zugänglich gemacht.

Indischer Yoga: der Yoga aus dem Tempelland

Der indische Yoga wurde durch verschiedene Philosophiesysteme, die sich gegenseitig ergänzten oder ablösten, geprägt. Die Anfänge der ersten Schriften über Yoga liegen Tausende von Jahren zurück. Dabei wurden vorallem Atemtechniken, Meditationsformen und Geisteskontolle gelehrt.

Der Ursprung des indischen Yogas

In der Bhagavad Gita, der zentralen Schrift des Hinduismus, wurde in Form eines spirituellen Gedichts über den Karma-, Bhakti- und Jnanayoga geschrieben. Dieser Gesang des Erhabenen, wie die Gita genannt wurde, war ein Teil der Mahabharata und reicht ins 5. - 2. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die Bhagavad Gita ist bis in die moderne Zeit Indiens die meist gelesene Philosophieschrift.

Des weiteren wurde die Frühgeschichte des Yogas durch Buddha geprägt, der etwa 500 v.Chr. bereits in Yoga geschult wurde. Und so reichen die Wurzeln des Yoga von Buddha Shakyamuni bis ins ferne Schneeland Tibets.

Eine weitere bekannte Schrift ist das Yogasutra von Patanjali, das zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jh. n. Chr. entstanden ist. Inhaltlich ist das Yogasutra eine systematische und anspruchsvolle Präsentation des Rajayogas.

Der Hatha Yoga ging im 2. Jh. n. Chr. aus der tantrischen Tradition hervor, die sich zum Ziel setzte den Körper in der Yogapraxis zu nutzen, um die spirituelle Verwirklichung anzustreben. Die Grundlagenschrift des Hatha Yoga, die Hatha Yogapradipika enthält ein vollkommenes Lehrsystem beruhend auf Asanas, Pranayamas und Meditation. Durch dieses Zusammenspiel wird das Geichgewicht von Körper und Geist angestrebt.

Yoga wird in der modernen westlichen Welt mit den Körperübungen des Hatha Yoga in Verbindung gebracht. Insgesamt wird Yoga in der heutigen Zeit meist von seiner ursprünglich spirituellen Bedeutung und Zielsetzung abgekoppelt. Jedoch meist mit einer gesunden und positiven Lebenshaltung in Verbindung gebracht.

Hatha Yoga: körperbetonter Yoga

Hatha Yoga ist ein langsamerer Übungsstil, bei dem Atemtechniken und Haltungen zur Dehnung und Stärkung des Körpers im Vordergrund stehen. Hatha Yoga ist ein traditionelles Yogastil, der verschiedene Positionen und Atemtechniken zur Balance zwischen Körper und Geist vermittelt. Es gibt viele verschiedene Hatha Yoga Arten, die sich je nach Lehrer unterscheiden können. Jede Variante hilft dem Praktizierenden, seine Muskeln zu dehnen und Verbindung mit dem Atem herzustellen. Hatha Yoga hilft dabei, den Körper in Einklang mit sich selbst zu bringen, indem es Ihnen ermöglicht, innere Ruhe und Stabilität aufzubauen

Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga ist eine kraftvolle und dynamische Form des Hatha Yoga, die auf einer Serie von geordneten Asanas basiert, die der Yogi oder die Yogini bestimmten Atemrhythmen folgen. Ein Satz besteht aus sechs Serie mit jeweils über hundert verschiedenen Positionen. Es wird traditionell in einem schnellen Rhythmus durchgeführt, aber für Anfänger können die Positionen langsamer und sanfter ausgeführt werden. Ashtanga Yoga hilft Ihnen dabei, Stress abzubauen, Muskeln zu stärken und Ihre Flexibilität zu verbessern

Iyengar-Yoga

Beim Iyengar-Yoga liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf Dehnung und Kräftigung, aber es werden Hilfsmittel wie Blöcke, Gurte und Stühle verwendet, um die Ausrichtung in den Haltungen zu optimieren.

Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga ist eine energiegeladene Form des Yoga, die den Atem mit fließenden Bewegungen verbindet und so ein starkes Herz-Kreislauf-Training ermöglicht. Vinyasa Yoga ist eine Form der Yoga-Praxis, die fließende Bewegungen und Atemrhythmen kombiniert. Die Positionen werden in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt und sind mit einem speziellen Fokus auf Synchronisation von Körper und Atem verbunden. Vinyesa erhöht die Herzfrequenz und stärkt den gesamten Körper. In dieser Praxis wird Ihnen geholfen, Ihre Flexibilität zu steigern, Ihr Gleichgewicht zu verbessern und Stress abzubauen

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist eine Form des Hatha Yoga, die auf die Energie im Körper und im Geist abzielt. Es ist eine sehr kraftvolle Praxis, die sich durch Kombinationen von Atemübungen, Mantren und Körperhaltungen auszeichnet. Kundalini Yoga hilft Ihnen, Ihre innere Stärke zu entwickeln und löst Spannungszustände in Ihrem Körper. Die wiederholte Ausführung der Übungen stellt die Verbindung zur spirituellen Energie her und hilft bei der Befreiung von Stress.

Faszien-Yoga

Faszien-Yoga ist eine spezielle Form des Yoga, die sich auf das Lösen von Verkürzungen und Behinderungen in den tieferen Schichten der Muskeln und Gewebe konzentriert. Indem Sie mit sanften Druckpunkten arbeiten, werden die verschiedenen Faszientexturen gelockert. Es hilft nicht nur bei der Beseitigung von Verklebungen und Einschränkungen, sondern auch bei der Verringerung von Stress und Fettablagerungen. Die Übungen fördern gleichzeitig Kraft, Flexibilität und Balance.

Yoga Nidra

Yoga Nidra ist eine tiefe Übung der Entspannung, die dazu beiträgt, den Geist und den Körper zu beruhigen. Die Praxis besteht aus bewusstem Atmen, gezielten Visualisierungen und vermittelt eine allgemeine Entspannung, die Ihnen helfen kann, Stress reduzieren und innere Energien wiedererlangen. Yoga Nidra praktiziert Meditation in zahlreichen Stadien und unterstützt Sie dabei, sich wohl zu fühlen und Ihr spirituelles Wachstum zu erweitern. Dies hat sich als besonders effektiv erwiesen, um Menschen bei Beschwerden wie Schlaflosigkeit oder Angstzuständen zu helfen.

Prana Yoga

Prana Yoga ist eine Form der Praxis, die sich auf Atemübungen konzentriert, um den Prana – oder Lebensenergie-Fluss im Körper zu steigern. Diese spezielle Art des Yogas ist mehr als nur Bewegung; es verbindet Atmung, Meditation und körperliche Praxis miteinander. Prana Yoga hilft Ihnen, Ihren Geist und Körper heilen zu lassen und innere Energien fließen zu lassen. Es ermöglicht ein tiefes Verständnis für den Körper, dessen Funktionen und die Bedeutung von Prana in unserem Leben. Mit regelmäßiger Übung können Sie Stress reduzieren, Flexibilität und Kraft verbessern sowie mentale Klarheit erlangen.

Der Nutzen von Yoga

Die Yoga Übungen sind einfach zu praktizieren und in unserem hektischen Alltagsleben eine wertvolle Unterstützung zur Bewältigung unserer täglichen Anforderungen im Business, in privaten und schulischen Bereichen.

Mit einem optimierten Aufwand entsteht ein effektiver Nutzen, der sich in jeder Beziehung positiv auf das gesamte Leben auswirkt.

  • Wirkung auf Körper, Psyche und Geist

    Die Praxis von Yoga ist für alle Altersgruppen und Stufen der Beweglichkeit geeignet. Durch die Kombination von Position, Bewegung und Atmung werden die Körperkanäle sanft geöffnet und fehlgeleitete Energien werden korrigiert, ausgeglichen und harmonisiert. Die Übungen wirken sanft auf die Wirbelsäule und konzentrieren sich jeweils auf bestimmte Körperteile oder auf die unterschiedlichsten körperlichen Beschwerden.

    Jede Körperbewegung hat Auswirkungen auf die Meridiane, Reflexzonen, Organe und Körperteile. Die Meridiane werden gedehnt und entspannt, wodurch die Elemente und Säfte harmonisch fliessen und die Blockaden und Verspannungen gelöst werden. Unser Körper wird gelenkiger und geschmeidiger und die Gesundheit, die mentale Klarheit und die Vitalität werden zunehmend verbessert.

    Einerseits wirken die Übungen gesundheitsfördern, aktivieren die Selbstheilungskräfte und unterstützen den Selbstheilungsprozess und andererseits steigern sie das Wohlbefinden, die Körperwahrnehmung und die innere Sensibilität. Auf der mentalen Ebene werden die Konzentration und die psychische Belastbarkeit gestärkt. Die genannten Eigenschaften sind alle Grundlagen für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und ein glückliches zufriedenes Leben.

Yoga und Gesundheit

Die körperlichen Übungen beim Yoga, auch Asanas genannt, können dazu beitragen, die Flexibilität und Stärke zu verbessern und die Durchblutung zu fördern. Die geistigen Übungen umfassen Atemübungen und Meditation, die dazu beitragen sollen, den Geist zu beruhigen und zu konzentrieren.

Einige der möglichen gesundheitlichen Vorteile von Yoga umfassen:

  • Verbesserung der Flexibilität und Stärke
  • Verringerung von Stress und Anspannung
  • Verbesserung von Schlafqualität
  • Verbesserung der Lungenkapazität und Durchblutung
  • Verringerung von Schmerzen, insbesondere Rückenschmerzen
  • Verbesserung von Stimmung und geistiger Klarheit

Es ist wichtig zu beachten, dass Yoga nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen dienen sollte und dass Menschen mit bestimmten Gesundheitsbedingungen möglicherweise bestimmte Übungen vermeiden sollten.

Yoga-Ausrichtungen und -Bewegungen

Naomi King Yogalehrerin Meditationslehrerin und Achtsamkeitscoach
Naomi King

Der erste Schritt mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit beginnt mit der inneren, fokussierten Ausrichtung: «Niemand kann die Brücke bauen, auf der ich über den Fluss des Lebens schreite, niemand ausser ich selbst.»