Immunsystem mit Yoga stärken

Immunsystem mit Yoga stärken und ins Gleichgewicht bringen

Ein gesunder Lebensstil mit Yoga und Achtsamkeit sorgt für ein aktives und starkes Immunsystem. Der entspannende Effekt von Yoga unterstützt das freie und harmonische Fliessen der Lebensenergie.

Wie kann das Immunsystem mit Yoga & Bewegung gestärkt werden?

Das Immunsystem stärken – eine aktuelle Frage, die sich Menschen in der Grippezeit, aber auch im Hinblick auf Viruserkrankungen, wie beispielsweise die Corona – Pandemie bewusster stellen.

In den Übergangszeiten und der kalten Jahreszeit sorgen trockene Luft in geschlossenen Räume und Temperaturschwankungen schnell dafür, dass die körpereigenen Abwehrkräfte aus der Balance geraten. Der Körper wird anfälliger auf Erkältungen und grippale Infekte. Auch Viren und Bakterien können den Körper schwächen und zu einer Erkrankung führen.

Ein gesunder Lebensstil, der aus Yoga und Achtsamkeit besteht, verleiht Ihnen ein starkes Immunsystem. Die entspannende Wirkung von Yoga hilft dem freien Fluss der Lebensenergie, harmonischer zu fliessen. Wenn der harmonische Fluss der Lebensenergie im Körper gestört ist, entsteht ein Ungleichgewicht im Körper, das zu Beschwerden und Krankheiten führen kann. Durch Yogaübungen kombiniert mit Atemtechniken und Meditation soll die Harmonie der Lebensenergie erhalten bleiben oder wenn nötig wiederhergestellt werden. Dabei werden die körperliche, geistige und seelische Ebene angesprochen, ins innere Gleichgewicht geführt und das Immunsystem ganzheitlich gestärkt.

Was ist das Immunsystem?

Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel zwischen Zellen, Botenstoffen und Geweben und es gehört neben dem Nervensystem zu den komplexesten Systemen im Körper.

Von einem gesunden Immunsystem hängt die Gesundheit des gesamten Organismus ab. Dies ist der Grund warum es wichtig ist, sein Immunsystem gezielt und nachhaltig zu stärken. Der angeborene Schutzmechanismus wehrt Viren, Bakterien und Schadstoffe ab, die krank machen können. Die Abwehr der Erreger findet auf verschiedenen Ebenen statt.

Die Aufgabe des Immunsystems besteht darin die eigenen Bausteine von fremden Eindringlingen zu unterscheiden und die unerwünschten Fremdkörper zu bekämpfen und zu vernichten. So werden bereits im Mundraum durch den Speichel und die Schleimhäute verschiedene Erreger abgefangen und beseitigt.

Gelingt den Erregern dennoch ein weiteres Vordringen in den Körper, stellen sich ihnen spezialisierte Abwehrzellen entgegen und bekämpfen sie. Je nachdem welcher Teil der Immunabwehr zum Zuge kommt, wird von einer unspezifischen oder spezifischen Abwehr gesprochen.

Wie ist das Immunsystem aufgebaut?

Das Immunsystem ist ein hochkomplexes und sensibles Netzwerk, das über den gesamten Organismus verteilt ist. Knochenmark, Thymus, Milz, Mandeln und Lymphknoten gehören ebenso dazu wie spezielle Blutzellen.

Die Lymphgefässe und Blutbahnen transportieren Immunzellen und Botenstoffe, während Nährstoffe und Sauerstoff in die Gewebe transportiert werden. Dabei werden beschädigte und tote Zellen, Krankheitserreger und Fremdstoffe weggeführt.

Das Immunsystem bildet in erster Linie eine schlagfertige Abwehr gegen unzählige Viren und Bakterien, die den Körper täglich umgeben. Im Wesentlichen sind zwei Verteidigungssysteme am arbeiten, das unspezifische oder angeborene Abwehrsystem und die spezifisch oder erworbene Abwehr.

Was gehört zum Immunsystem?

Organe und Teile von Organen, verschiedene Zellen und Botenstoffe sind Bestandteile des Immunsystems.

  • Haut und Schleimhäute von Rachen, Nase und Darm sind erste Eintrittspforten für Erreger und gleichzeitig erste Abwehrsysteme
  • Lymphknoten und Lymphbahnen sind die Sammelstellen und Transportwege für die Abwehrzellen und Antikörper
  • Milz ist das Speichersystem der Abwehrzellen
  • Knochenmark bildet die meisten Vorstufen und verschiedene Abwehrzellen aus
  • Thymus bringt die krankheitsbekämpfenden Abwehrzellen zur vollständigen Ausreifung
  • Mandeln enthalten Abwehrzellen, die Antikörper bilden
  • Weisse Blutkörperchen sind die wichtigsten Zellen des Abwehrsystems

Wie funktioniert das Immunsystem?

Das Abwehrsystem toleriert tagtäglich das Eindringen von Fremdkörpern und Krankheitserregern, die über die Atmung, die Nahrungsaufnahme und Berührungen in den Körperkreislauf gelangen.

Ein komplexes und raffiniertes Zusammenspiel von Schutzmechanismen stellt sicher, dass der Körper die Krankheitserreger rasch erkennt und wirksam abwehren kann. Haut und Schleimhäute bilden die erste Verteidigungslinie gegen die Eindringlinge. Die Abwehrkräfte erkennen und bekämpfen aktiv die Krankheitserreger und vernichten sie mit Fress- und Killerzellen. Auch alte und bekannte Erreger werden durch Immunzellen und Botenstoffe unschädlich gemacht.

Einen besonders intelligenten Abwehrmechanismus bildet das spezifische Immunsystem. Zuständig sind vor allem die weissen Blutkörperchen, sowie spezifische Antikörper, die nach dem ersten Kontakt mit einem Krankheitserreger gebildet werden und mit einer Art Erinnerungsfunktion ausgestattet sind. Bei einem erneuten Angriff kann das Immunsystem die Erreger gezielt und damit besonders effektiv abwehren.

Weitere Funktionen des Immunsystems neben der Abwehr von Erregern und Fremdstoffen, die von Aussen in den Körper eindringen wollen sind die Kontrolle der körpereigenen und ungefährlichen Mikroorganismen, die Tumorabwehr und die Wundheilung.

Angeborenes oder unspezifisches Immunsystem

Der Säugling kommt bereits mit einem angeborenen oder unspezifischen Abwehrsystem zur Welt, das während der Schwangerschaft schon aufgebaut wird. Wobei das System nach der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet ist. Dennoch verfügt das Kind nach der Geburt über ein aktives Immunsystem, das potenzielle Krankheitserreger gezielt abwehren kann.

Der Körper verfügt über eine Vielzahl von äusserlichen Barrieren, die einen natürlichen Schutzschild gegenüber Erregern und Fremstoffen bilden.

  • Haut
  • Schleimhäute
  • Flüssigkeit der Augen
  • Urin
  • Magensäure
  • Speichel

Die äuuseren Schutzmechanismen sind der Grund, warum Eindringlinge nie das eigentliche Ziel erreichen. Die Haut verfügt über einen leicht sauren pH Wert, der Erreger abwehren kann. Die Tränenflüssigkeit und der Speichel enthalten ein Enzym welches die Zellwand schädlicher Mikroorganismen zerstören kann. Auch die Magensäure beinhaltet eine starke Säure, die ohne geeigneten Schutz sogar die Zellen und Organe angreifen kann.

Nicht nur äussere Barrieren sind ein Teil der unspezifischen Abwehr, sondern auch bestimmte Botenstoffe und Zellen, die weissen Blutkörperchen, die in den Blut- und Lymphbahnen beheimatet sind. Dazu zählen die sogenannten Fresszellen, die ihre Angreifer und Widersacher auffressen. Diese werden im Knochenmark gebildet und wandern durch den Körper, um fremde Eindringlinge abzuwehren.

Das unspezifische oder angeborene Immunsystem setzt sich aus folgenden Teilen zusammen

  • Äußerliche Barrieren, wie Haut, Schleimhäute, Magensäure, Urin
  • Bestimmte weiße Blutkörperchen, wie Fresszellen
  • Bestimmte Signalstoffe, Komplementsystem

Erworbenes oder spezifisches Immunsystem

Das erworbene Abwehrsystem bewältigt ein lebenslanges Training, um spezifisch auf Eindringliche und Fremdkörper reagieren zu können. Es wird im Verlauf des Lebens erworben, wodurch es zu einer Ausbildung des Immungedächtnis kommt. Das spezifische Immunsystem ist auch der Grund, weshalb manche Infektionskrankheiten nur einmal auftreten. Denn bei einer erneuten Infektion mit demselben Erreger oder Fremdkörper kann der Körper schneller reagieren und Antikörper produzieren.

Wenn die unspezifische Abwehr überfordert ist und die Erreger nicht abwehren kann, kommt das spezifische Immunsystem zum Zug. Es handelt sich dabei um einen Abwehrmechanismus, der spezifisch gegen bekannte Erreger wirkt mit denen das System schon Kontakt hatte und sich daran erinnern kann. Dadurch ist das spezifische Immunsystem in der Lage bei einem erneuten Angriff schnell und effektiv zu handeln.

Diese Fähigkeit entwickelt sich vor allem im Laufe des Erwachsenwerdens und ist daher bei Kindern noch unzureichend ausgebildet.

Die Funktionen des spezifischen Immunsystems werden von zwei Zelltypen ausgeführt

  • weisse Blutkörperchen, B-Lymphozyten
  • weisse Blutzellen, T-Lymphozyten

Diese Zellen des spezifischen Immunsystems gehören in die Gruppe der weissen Blutkörperchen, zu denen auch die Zeller der unspezifischen Immunabwehr gehören. Ein wichtiges Mittel des spezifischen Abwehrsystems sind die Antikörper, die der Kommunikation zwischen den Abwehrzellen und zur Bekämpfung der Erreger dienen.

Wie kann das Immunsystem gestärkt werden?

Das Immunsystem ist Tag und Nacht im Einsatz und arbeitet effektiv, indem täglich Milliarden von Abwehrzellen nachproduziert werden. Zur Stärkung des Immunsystems kann der Mensch sehr viel betragen.

  • ausgewogene Ernährung
  • viel Trinken
  • genügend Schlaf
  • bereichernde soziale Kontakte
  • Bewegung
  • Entspannung und Erholungspausen
  • wenig Genussmittel
  • Yoga und Meditation

Yoga zur Stärkung des Immunsystems

Eine regelmässige Yogapraxis wirkt unterstützend, um die Verbindung zwischen Körper und Geist zu harmonisieren und damit das Immunsystem zu stärken. Yoga regt alle Immunfunktionen im Körper an, sorgt für eine optimale Entgiftung und baut effektiv Stress ab. So stärkt Yoga ganzheitlich und ohne Nebenwirkungen das Abwehrsystem und wirkt auch über den Entspannungseffekt optimal auf die Gesundheit.

Wer Yoga übt, leidet nachweislich weniger unter Erkältungen, grippalen Infekten oder sonstigen Beschwerden und Erkrankungen. Weil eine ganzheitliche Yogapraxis den Körper mit mehr Lebensenergie erfüllt, die Durchblutung anregt, auf das Lymphsystem und die immunstärkenden Drüsen eine positive Wirkung hat. Ein ganzheitliches System, das auf alle Körperfunktionen ausgleichend und aufbauend wirkt.

Ein gezieltes Yogaprogramm kann vor Krankheiten schützen oder bereits vorhandene Symptome lindern. Mit spezifischen Übungsprogrammen können beispielsweise Schnupfen, Husten und Halsschmerzen verhindert werden oder ein schnellerer Genesungsprozess angeregt werden.

Die Yogaphilosophie hat eine ganzheitliche Sicht auf den Körper und Geist. Der mentale Zustand ist dabei genau so wichtig für die Gesundheit wie beispielsweise eine gesunde Ernährung, erholsamer Schlaf und Bewegung.

Yoga, Meditation und Achtsamkeit bewirken eine stabilere Gesundheit und ein schlagfertiges und effizientes Immunsystem. Der Effekt der Entspannung beginnt in den äusseren Schichten des Körpers und dringt bis in die tiefen Schichten vor, sodass die Abwehrkräfte von Innen wirken.

Ein Mensch, der Yoga richtig übt, kann auch durch extreme äußere Einflüsse nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

Yoga Sutra

Fazit zur Stärkung des Immunsystem

Das körpereigene Immunsystem kann durch eine ausgewogene Ernährung, viel Schlaf, Bewegung und den Umgang mit gesunden Menschen gestärkt werden. Auch Yoga und Meditation können zur Stärkung des Immunsystems beitragen, da sie eine ganzheitliche Wirkung auf Körper und Geist haben.

Häufige Fragen und die Antworten

  • Immunsystem, was ist das?

    Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus Zellen, Botenstoffen und Geweben, die zusammenarbeiten, um den Körper vor Infektionen und Krankheiten zu schützen. Ein gesundes Immunsystem ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, das Immunsystem gezielt zu stärken.

  • Wie kann das Immunsystem mit Yoga gestärkt werden?

    Yoga hat eine Reihe von Vorteilen für das Immunsystem, unter anderem die Stimulierung aller Immunfunktionen, den Abbau von Stress und die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper. Eine regelmäßige Yogapraxis kann helfen, Erkältungen und anderen Krankheiten vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.

    Yoga fördert die Lymphdrainage, wodurch der Körper von Gift- und Schlackenstoffen befreit werden kann. Darüber hinaus trägt Yoga dazu bei, die Durchblutung zu fördern und die Funktion des Immunsystems zu optimieren. So kann Yoga dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen und sie gesund zu halten.

  • Welche Yogaübung stärkt das Immunsystem?

    Das regelmässige praktizieren der Yogaübungen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und das gesamte Immunsystem wird gestärkt. Die Yogaübungen regen alle Immunfunktionen an und sorgen für eine optimale Entgiftung.

    Die folgende Yogaübung wirken auf die ganzheitliche Gesundheit, um das Immunsystem zu stärken. Die Yogaübung eignet sich optimal während den Übergangszeiten, um sich vor Erkältungen zu schützen.

    Die Beingrätsche im Sitzen - Baddha Konasana

    Viele Lymphknoten, die bei Infektionserkrankungen gerne anschwellen, befinden sich im Achselbereich und in den Leisten. Lymphknoten reinigen die Lymphe und beseitigen Krankheitserreger. Mit der Yogaübung Buddha Konasana wird das Immunsystem gestärkt und die Lymphknoten angeregt.

    Sich mit gespreizten und gestreckten Beinen auf den Boden setzen, dabei ist der Rücken gerade aufgerichtet und die Hände liegen auf den durchgestreckten Knien. Einatmen, den Brustbereich nach vorne öffnen und dabei die Schulterblätter zusammenziehen. Ausatmen, den Rücken runden und den Kopf zu den Beinen senken und entspannen. Die Bewegungsabfolge zwei bis drei Minuten wiederholen und dabei die Achtsamkeit auf die Verbundenheit von Bewegung und Atmung legen.

Baddha Konasana
Naomi King Yogalehrerin Meditationslehrerin und Achtsamkeitscoach
Naomi King

Der erste Schritt mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit beginnt mit der inneren, fokussierten Ausrichtung: «Niemand kann die Brücke bauen, auf der ich über den Fluss des Lebens schreite, niemand ausser ich selbst.»